Chronischer Stress macht krank
Wohldosierter Stress ist nicht gesundheitsschädlich. Problematisch wird es aber dann, wenn keine ausreichenden Entspannungsphasen eingebaut sind und der Körper dauerhaft in Alarmbereitschaft ist. Dann wird aus akutem chronischer Stress.
Viele von uns kennen das so oder ähnlich: Morgens schnell die Kinder in die Kita oder Schule bringen, dann zur Arbeit hetzen. Dort jagt ein Meeting das nächste. Nach der Arbeit Kinder wieder abholen, nach Hause düsen und auf den letzten Drücker die Verabredung ins Kino schaffen. Unser Lebensstil ist geprägt von Eile, Hektik und Leistungsdruck. Entspannung, Erholung und Ruhepausen bleiben da oft auf der Strecke. Wir fordern immer mehr von uns und achten dabei immer weniger auf uns selbst. Das ist aber wichtig. Denn wenn wir dauerhaft unter Strom stehen, uns permanentem Druck aussetzen wird aus akutem chronischer Stress. Und der kann unserer Gesundheit schaden.
Die Anzeichen von chronischem Stress sind vielfältig und treten bei Betroffenen ganz unterschiedlich auf. Chronischer Stress kann den Stoffwechsel beeinträchtigen, das Immun- und kardiovaskuläre System sowie die Schlafregulierung, Lern-, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozesse. Chronischer Stress kann sich auch wie eine Spirale hochschaukeln. Wir erleben die eigenen Stressreaktionen, können sie aber nicht mehr beeinflussen. Dadurch führt der eigene Stress selbst wieder zu einer Überbelastung. Schließlich genügen immer kleinere Reize, um wieder eine Stressreaktion auszulösen. Ein Burnout kann die Folge sein.
Chronischer Stress kann einen erheblichen Anteil an psychosomatischen Erkrankungen haben. Auch kann er Ursache für erhöhten Blutdruck, Diabetes, Tinnitus, Herzinfarkt, Kopf- und Rückenschmerzen sowie Depression und sexuelle Störungen sein.